Donnerstag, 29. Oktober 2015

{genial regional} Simon's Feinbrennerei - Wein, Obstbrand, Whiskey, Rum und Gin

Es ist schon eine Weile her, als ich mich mit Tobias aka Der Kuchenbäcker inmitten des Weinbaugebiets Franken getroffen habe. Wir hatten uns in Alzenau-Mittelbach mit Severin Simon verabredet.


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{genial regional}

Vielleicht fragt Ihr Euch was wir dort gemacht haben? Regionalität definiert man in der eigenen Stadt oder auch Bundesland. Wir wollen uns jedoch nicht darauf beschränken, sondern Euch das Beste in den verschiedenen Regionen präsentieren.  Die Herkunft der Ware soll nachvollziehbar sein, deshalb besuchen wir die Produzenten vor Ort und berichten Euch ab sofort auf unseren Blogs darüber. Tobias hat bereits am Montag den Anfang gemacht und einen wunderbaren Tassenkuchen mit Kirschkreide gebacken. Dabei nimmt er Euch mit in den wunderbaren Laden EIN GENUSS. In den nächsten Tagen werde ich Euch einen weiteren Einblick geben.

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Feinbrennerei Simon in Alzenau, Bayern 

Nach der 30 minütigen Anfahrt stehen wir mitten in den fränkischen Weinbergen auf dem Hof von Severin Simon. Seit 1879 im Familienbesitz betreibt er zusammen mit seiner Familie es bereits in vierter Generation. Was mit einem Schweinebetrieb angefangen hat, fand über den Weinbau bis heute zu einer Brennerei seinen Weg. Aus dieser Zeit besteht bereits ein Brennrecht über 300 Liter, welches mit der Errichtung einer Verschlussbrennerei, um die Qualität und die Möglichkeiten zu erhöhen, weiter ausgebaut wurde. Severin faszinierte das Brennen von feinen Destillaten bereits als kleiner Kerl auf dem Schoss seines Großvaters. Nach seiner Ausbildung zum Winzer und Techniker für Weinbau und Kellerwirtschaft, baute er sein Wissen und Können aus und führt so heute mit großer Leidenschaft die Brennerei weiter. Dabei legt Severin großen Wert auf die Regionalität. In seiner Brennerei verwendet er Spessarteiche für die Fässer, das Holz für die Befeuerung stammt aus dem eigenen Wald, das Obst wird in den eigenen Streuobstwiesen geerntet und das Korn wird selber angebaut und geerntet. 


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Heute keltert Severin weiterhin Wein, vorwiegend Burgund und Riesling, von seinem eigenen 7ha großen Weinberge. Zu den anfänglichen Destillaten aus Obst, folgte die Herstellung von Whiskey, Rum und nun auch Gin. Seit Anfang des Jahres 2013 wird nun Whiskey und Rum in der hauseigenen Verschlussbrennerei aus dem Hause Arnold Holstein hergestellt. Eine besondere Herausforderung dabei ist die Befeuerung mit Holz.


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Auf ORIGINAL PURE GIN folgte NEXT LEVEL 

Im Jahr 2008 startete Severin die Planung für seinen Gin. Es sollte sich nicht in den üblichen Reihen einordnen, sondern eine eigene Handschrift bekommen. So kreierte er ORIGINAL PURE GIN und ergänzte den Gin-typischen Wacholder mit Koriander, Kardamom und Zitrone Dies bot perfekt die Basis für die klassischen Gin-Cocktails oder Gin-Tonics.  


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Vier Jahre später war die Zeit gereift für einen Rum (dazu bald mehr). Jedoch sollte vorher ein weiterer Gin auf den Markt gebracht werden. Die Grundrezeptur blieb gleich, jedoch sollte es karibisch angehaucht werden. Der im Pot Still Verfahren hergestellte Gin „NEXT LEVEL“ rundet den Wacholder mit Tahiti-Vanille, Tonka-Bohne, Piment und Lemon-Myrte perfekt ab und erreicht so eine unverwechselbare Eigenart. Weitere Zutaten werden von Severin in Verschluss gehalten. Dieser kräftige  Gin mit 46% Vol. fehlt jede erdenkliche Alkoholnote und zeigt sich durch seinen fruchtigen, milden und sanften Geschmack auf. Üblicherweise bemerkt man beim Gin Kräuter und Gewürze, hier spielt die Frucht die Hauptrolle. 

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Zuletzt bekomme ich von Severin den Tipp mein nächstes Gin-Tonic mit seinem Gin „NEXT LEVEL“ nicht mit Gurke zu genießen, sondern mit einer gefrorenen Himbeere. Ich kann nur sagen, probiert es unbedingt aus!

Bis bald!





Dieser Beitrag ist im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Genial Regional“ von Tobias Müller und mir entstanden. Vielen Dank an Severin Simon für den sehr netten Nachmittag bei Dir zuhause. 
Montag, 26. Oktober 2015

Hessisches Brot mit Apfelwein // Ich backs mir im Oktober

Es wird mal wieder Zeit Euch etwas aus meiner hessischen Heimat zu zeigen. Dafür verwenden wir heute das Stöffchen. Ihr wisst nicht was das ist? Na Apfelwein!

Manchmal sollte man in seinem Leben kleine Brötchen backen, heute backen wir aber Brote. Clara möchte diesen Monat den Frühstückstisch reich damit bestücken oder doch lieber das Abendbrot sichern? Und warum nicht Stöffchen und Brot backen einfach miteinander verbinden? Der Apfelwein sorgt im Teig für eine lockere und luftige Krume. Wirklich schmecken tut man den Wein nach dem Backen nicht.

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Ideal passt es zu einer hessischen Brotzeit mit Kochkäse, Handkäs mit Musik, Schneegestöber, Presskopf, Blutwurst, Ahler Wurst oder Frankfurter Rippchen. Ja und ein Bembel Ebbelwoi.

Solltet Ihr mal in Frankfurt sein und wollt den Apfelwein und seine leckeren Essensbegleiter probieren, so kann ich Euch diese hier genannten Lokale sehr empfehlen.

Hessisches Brot mit Apfelwein

Zutaten: (ergibt zwei Brote)

750gr Dinkelmehl * 300 gr Roggenmehl * 1 TL Zucker * 750 ml Apfelwein, naturtrüb * 1 Würfel frische Hefe * 1 TL Salz

Beide Mehlsorten in einer Rührschüssel mischen. Die frische Hefe und den Apfelwein dazugeben und mit dem Knethaken der Küchenmaschine auf niedrigster Stufe etwa 20 Minuten durchkneten lassen. Zucker und Salz dazugeben und weitere 5 Minuten durchkneten. Mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort eine Stunde gehen lassen. Ich stelle meine Rührschüssel immer in den Tellerwärmer, falls Ihr sowas zuhause habt.

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Nach der Gehzeit den Teig noch einmal gut durchkneten, zwei gleich große Teigkugeln formen. und auf zwei Backbleche legen. Erneut zugedeckt eine Stunde gehen lassen.

Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.

Die Teigkugeln mit einem scharfen Messer einschneiden, etwas mit Mehl bestäuben und im Backofen 45 Minuten backen.

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Mein Beitrag für den Monat Oktober von:


Schaut mal auf der #ichbacksmir Board bei Pinterest vorbei hier gibt es die ganze Tafel zu sehen.

Bis bald!


Freitag, 23. Oktober 2015

Frische Feige mit Ziegenkäse und bunten Urwald-Pfeffer

Oh wie es herrlich aus meinem Ofen duftet!

Gerade jetzt im Herbst zu der dunklen und stürmischen Jahreszeit brauche ich Soulfood, einfach etwas was meine Laune hebt. Der Markt gibt jetzt im Oktober noch einmal alles. Man findet verschiedene Kohlsorten, Topinambur, Rosenkohl, Pastinaken, Schwarzwurzeln, Pilze, Äpfel, Birnen,  Quitten und ja auch Feigen.

Mein verstorbener Vater liebte die frischen Feigen aus seinem Heimatdorf in Portugal, direkt vom Baum mit frisch gebackenen Bauernbrot. Und in der Winterzeit schwörte er auf ein Gläschen Schnaps mit getrockneten Feigen und eine Handvoll Walnüsse.

Als Kind konnte ich mit Feigen nicht viel anfangen. Heute sieht es anders aus. Ich habe erkannt wie vielseitig so eine Feige sein kann. Eine einfache aber so wohltuende und köstliche Idee schiebe ich gerade aus dem Ofen raus.

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Für dieses Gericht habe ich ein besonderen Pfeffer verwendet, den bunten Urwald-Pfeffer von Pfefferkontor. Arnt von Bodelschwingh und Olga Taranczewski gründeten im Jahr 2006 ihr Unternehmen. Das Konzept stand lange fest, ihnen war die ökologische Nachhaltigkeit und faire Handelsbeziehungen sehr wichtig. Nur mit welchem Produkt sie auf den Markt kommen eben nicht, bis Arnt das Pfeffer ausging. Heute kann man nicht nur fair gehandelten Pfeffer aus Indien und Sri Lanka, sondern auch Salz von unabhängigen Paladiers aus der französischen Bretagne, Paprika von einem Familienbetrieb aus der serbischen Vojvodina oder frisch geröstete Curries mit Zutaten aus biologischem Anbau bei ihnen erwerben. Alle Gewürze sind von ausgesuchter und hoher Qualität. Garantiert werden kann das durch die direkten Handelsbeziehungen zu den Produzenten. Ferner bemüht sich das Unternehmen um ökologisch sinnvolle Lösungen. So werden die Weißblech-Dosen in Österreich hergestellt, die Versandverpackung besteht aus wieder verwertbarem Papier und kompostierbarem Maisstärkematerial und auch die Salz- und Gewürzkisten aus deutschem Kiefer wird in einem westfälischen Familienbetrieb zusammen gebaut. Die Abfüllung der Gewürze übernimmt  eine Berliner Behindertenwerkstatt.

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Das Urwald-Pfeffer ist eine Mischung aus grünem, schwarzem und weißem Pfeffer und besteht aus ganze Körner. Es spiegelt so die aromatische Vielfalt der verschiedenen Urwald-Pfeffer Sorten wider. Obwohl der weiße Pfeffer alleine eine ausgeprägte Schärfe besitzt, harmoniert es mit den beiden anderen Sorten perfekt. Der Pfeffer kommt aus Kerala in Südindien und dem Hill Country in Sri Lanka. Botanisch stammt es immer aus der gleichen Pflanze, Piper Nigrum, jedoch wird es per Hand jeweils zu anderen Reifezeiten gepflückt und unterschiedlich verarbeitet.

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Frisch gemahlen entfalten sich die ganzen Aromen am besten. Daher ist eine Mühle oder ein Mörser ein wichtiges Utensil. Für dieses Rezept habe ich mich für den Mörser entschieden, um so selber zu bestimmen, wie grob oder fein ich den Pfeffer verwenden will.

Frische Feige mit Ziegenkäse und bunten Urwald-Pfeffer 

Zutaten für 2 Personen:
4 frische Feigen * 100 gr Bio-Ziegenkäse * 4 El Crema di Balsamico * 1 EL bunten Urwald-Pfeffer * ein paar Zweige Thymian

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Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.

Die frischen Feigen kreuzförmig einschneiden. Jeweils ein Esslöffel Creme di Balsamico in eine Feige tröpfeln. Den Ziegenkäse in Stücke schneiden und in die Feigen verteilen.

Die Pfefferkörner in einem Mörser mahlen. Die Hälfte über die Feigen streuen. Die Thymianzweige darauf verteilen und im Backofen 15 Minuten backen.

Die Kräuter entfernen und mit dem restlichen Pfeffer würzen.

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WEINTIPP
Da wäre ich mal wieder beim Riesling. Dieses Mal sollte der Riesling säurebetont sein, vielleicht aus dem Weinanbaugebiet Mosel. Die Säure harmoniert prima mit der Süße der Feigen und die Schärfe des Pfeffers.


Bis bald!





Freundlicherweise wurde mir der Urwald-Pfeffer von Pfefferkontor kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank. 
Dienstag, 20. Oktober 2015

Auch wir waren in diesem Land fremd // Blogger für Flüchtlinge

Ein paar Wochen Vorbereitungen sind vorbei und auch der grosse Tag!

Ich habe einige Mails geschrieben und beantwortet, Pakete angenommen oder abgeholt, die Sachspenden ausgezeichnet und in die Liste vermerkt. Telefonate und persönliche Gespräche mit dem Verkehrs- und Gewerbeverein, Organisatoren, Pfadfinder und der Stadt geführt. Und plötzlich stand alles.

Am letzten Sonntag war es dann soweit. Meine Familie und ich standen mit den vielen tollen Sachspenden auf unserem Herbstmarkt und verkauften Lose. Wir haben es geschafft eine Tombola auf die Beine zu stellen. Die Einnahme gehen nun an die über 156 Flüchtlinge in meinem Heimatort. Es sind manchmal ganz einfache Dinge die fehlen. Ein paar Unterhemden, Strumpfhosen oder Schuhe. Nächste Woche werde ich das Geld der Stadt zur Verfügung stellen und gemeinsam mit den Betreuer der Flüchtlinge wird entschieden, was damit angeschafft wird.

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Was hat mich dazu bewogen? 
Als die ersten Flüchtlinge in Deutschland angekommen sind, entstand relativ schnell die Initiative BLOGGER FÜR FLÜCHTLINGE. Dabei war den Gründern wichtig das alle Blogger, ob nun Food-, Beauty-, Lifestyle-, Eltern-, Test-, Buch-, Fashion-, DIY-, Technik-, Travelblogger, etc., bei dieser Aktion mitmachen können. Es gilt nicht wegzuschauen, sondern zu helfen! Jeder wie er kann und will. Geholfen werden kann durch Geldspende, Sachspende, durch Vor-Ort direkt nachfragen oder einfach in dem man auf den Blogs und den Social Media Kanäle darüber berichtet.


Gemeinsam sind so schon tolle Projekte entstanden - es werden Postkarten verschickt an die Flüchtlingslager, um die Menschen willkommen zu heißen, es werden deutschlandweit Taschen genäht, es entstand Deutschland größter Flohmarkt und ein Fashionverkauf, dazu kommen die vielen kleine Berichte über die Hilfen direkt in den Städten.

Ich war ehrlich gesagt richtig geflasht von diesen Aktionen und begeistert, wie plötzlich die Blogger sich an die Hand nehmen und einfach mit anpacken. Es wird nicht lange diskutiert sondern geholfen und zwar gemeinsam. Jeder versucht sich einzubringen, nur was war mit mir? Was konnte ich als Genussbloggerin (ja so nenne ich mich lieber, da es bei mir nicht nur um Food, sondern ja auch um Wein und Reisen geht) an dieser Stelle tun?

Vorort wollte ich helfen, direkt in meiner Heimatstadt. Immer wieder las ich, das alltägliche Dinge fehlen, die leider nicht durch Sachspenden abgedeckt waren. So setzte ich den Beschluss mit einer Tombola Geld zu sammeln. Ich fragte in der Facebook-Gruppe BLOGGER FÜR FLÜCHTLINGE
nach und startete direkt nach dem Zuspruch. Durch die sagenhafte Unterstützung konnte dann am Sonntag Abend die stolze Summe von 1255.-€ gezählt werden.

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Auch wir waren in diesem Land fremd.
In den 60iger Jahren wanderten meine Eltern aus ihrer Heimat Portugal aus. Gott sei Dank gab es zu dieser Zeit kein Krieg und sie wurden auch nicht politisch verfolgt, jedoch gab es viel Armut und eine unsichere Zukunft. Sie waren Flüchtlinge, denn sie verliessen ihre Heimat, um in der Fremde ein besseres Leben aufbauen zu können. Damals nannte man sie Gastarbeiter.

Über dreissig Jahre haben Sie hier gelebt und eine Familie aufgebaut. Sie haben die Sprache gelernt, hart gearbeitet und sich integriert. Trotzdem waren sie und später auch wir Kinder Fremde hier, wir waren Ausländer. Obwohl mein Bruder und ich beide in Deutschland geboren worden sind, mussten wir unsere Erfahrungen in Bezug auf Ausländerfeindlichkeit machen. So durften wir nicht mit allen Kindern spielen, weil die Eltern das nicht wollten, es wurde die Polizei informiert, wenn wir im eigenen Garten Fisch gegrillt haben, wir waren Schuld, weil es in der Grundschule Flöhe gab oder ich musste im Deutschunterricht in der letzte Reihe sitzen, weil ich angeblich störte.

Heute ist das anders. Meine Eltern sind wieder zurück in ihre Heimat. Viele von den damaligen Gastarbeiter haben es gleich getan. Oft, und so ist es auch bei uns, bleiben die Kinder hier. In uns schlagen mehrere Herzen. Wenn mich jemand nach meinen Wurzeln fragt, antworte ich immer "Ich bin ein Mischkind". Meine Heimat sehe ich in meiner Geburtsstadt im Schwarzwald, immer hin habe ich da über 20 Jahre gelebt und meine Kinder- und Jugendzeit verbracht, dann die Heimat meiner Eltern in Portugal und nun seit ein paar Jahren hier in Hessen.

Ich fühle mich jetzt wohl in Deutschland! Und genau dieses Gefühl möchte ich den Flüchtlingen vermitteln. Mir ist bewusst, das mein kleiner Beitrag keine Superhelden-Geschichte ist. Dennoch bin ich der Meinung, wenn jeder von uns mit anpackt, schaffen wir gemeinsam was Grosses! Bitte schaut nicht weg! 

Mein persönlicher Dank für die Unterstützung und die vielen Sachspenden geht an: 

Appl Schul- und Bürobedarf
ASA Selection
Autohaus Nix
BLOGGER FÜR FLÜCHTLINGE
ConceptRoom
Coppenrath Verlag
Dumont Buchverlag
Engelbert Strauss
Gelnhäuser Neue Zeitung
Geliebtes Zuhause
Globus
Hanami and mi
I love Mixtapes
Journal Frankfurt
liv interior
MainSpatzen
Mainzer Wohnzimmer
Playmobil
Räder
REWE
Trendgeschick
Tre Torri Verlag
Zwilling

DPSG Stamm St. Bonifatius Wächtersbach
Stadt Wächtersbach
Uli´s Obst- und Gemüsekiste
Verkehrs- und Gewerbeverein Wächtersbach e.V.

und natürlich an meine Familie! Ohne Euch allen wäre so eine Aktion nicht möglich gewesen! 

Bis bald!


Mittwoch, 14. Oktober 2015

Was die Seefahrer mit an Bord hatten und heute ein Nationalgericht ist?

Eine Entdeckungsreise ohne dieses Lebensmittel an Board, wäre damals bei den portugiesischen Seefahrer nicht möglich gewesen.  Bacalhau – der Stockfisch, wurde früher auch als Reiseproviant auf Pferden mit genommen. Dabei befestigte man den Fisch auf ein Holzgestell, welches  auf dem Widerrist des Pferdes angebracht war. Da der Fisch nicht länger als das Stockmaß des Pferdes sein durfte, entstand so der Name Stockfisch.  Bereits im Jahr 1572 wurden in der Stadt Aveiro die ersten Trocknungsstätten gebaut. Damals wurde der frisch gefangene Fisch direkt auf dem Schiff eingesalzen, um später auf dem Land fertig zu trocknen.

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Unterschied zwischen Stockfisch und Klippfisch
Beides ist ein ein durch Trocknung haltbar gemachter Fisch - Kabeljau, aber auch Seelachs, Schellfisch oder Leng. Früher in den kalten Gewässer der Atlantik vor Portugals Küste gefangen, stammt heute der Fisch eher von Norwegen.

Zuerst werden die Köpfe und die Eingeweiden entfernt. Zum Einlegen darf nur reines Meersalz verwenden werden. Die Trocknungszeit beträgt in etwa 150 Tage durch Wind und Sonne oder in einem Trocknungstunnel. Dieses besondere Herstellungsverfahren "Bacalhau de cura tradicional portuguesa" wird von Portugal beansprucht und man versucht diese traditionelle und regionale Spezialität zu schützen. 

Der Unterschied vom Stockfisch zu Klippfisch liegt in der Herstellung. Stockfisch wird paarweise an den Schwanzflossen zusammengebunden und auf Holzgestelle zum Trocknen aufgehängt. Klippfisch wird zusätzlich noch gesalzen und anschließend zum Trocken ausgebreitet, früher wurde das direkt auf den Felsen am Strand gemacht.

Portugiesische Küche ohne Bacalhau ist nicht möglich. Es gibt weit über 365 Rezepte, so daß, wenn man es möchte, jeden Tag Bacalhau essen könnte. Möglich wäre dies roh, mariniert, gegrillt, gekocht, verarbeitet in Suppen, Salate, Vorspeisen, Hauptgerichten und ja sogar in Desserts. 

Vor ein paar Tagen war ich beim Foodbloggercamp in Berlin und durfte dort meine erste Session über Portugal und kochen mit Stockfisch präsentieren. Hier an dieser Stelle vielen Dank für das zahlreiche Interesse und die tolle Unterstützung. Für mich war das eine gelungene Prämiere!

Pasteis de Bacalhau 

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Zutaten: 
500 gr Bacalhau * 400 gr mehlige Kartoffeln * 1 Bund Blattpetersilie * 7 Eigelb * 7 Eiweiß * 1 Zwiebel * Salz * Pfeffer * Muskatnuss, frisch * 1l Frittieröl

Den Fisch drei Tage im Wasser entsalzen. Dabei mehrfach das Wasser auswechseln. Den Fisch in einem Topf mit frischem Wasser ca. 15 Minuten gar kochen. Danach in einer Schüssel etwas erkalten lassen.

Die Kartoffeln in einem Topf kochen und anschließend schälen. Mit Hilfe einer Flotten Lotte oder Kartoffelpresse die Kartoffeln in eine Schüssel sehr fein passieren.

Die Petersilie waschen und fein hacken. Die Zwiebel schälen und in kleine, feine Würfel schneiden. Beides zu den Kartoffeln geben.


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Den Fisch mit Hilfe eines Küchentuches von der Haut und Gräten befreien und zerrupfen. Mit den Kartoffeln vermischen und dabei nacheinander das Eigelb dazu geben. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.

Nun den Eiweiss steif schlagen und vorsichtig in die Masse unterheben. 

Das Frittieröl in einem Topf erhitzen. Mit zwei Teelöffeln kleine Nocken formen und im Öl goldbraun frittieren.

Die Pasteis de Bacalhau wird als Vorspeise gegessen oder mit Tomatenreis als Hauptgang. Ein Glas Vinho Verde darf natürlich auch nicht fehlen. Bom Apetite!

Bis bald!


Montag, 12. Oktober 2015

Der beste Sommelier Deutschland steht fest. Nur, wie war der Weg dahin?

Bei einem Gala-Abend im Althoff Grandhotel Schloss Bensberg wurde, vor genau einer Woche im Beisein von über 100 Gäste, der beste Sommelier Deutschland ermittelt. Torsten Junker (Hotel Louis C. Jacob, Hamburg) behielt die Nerven und setze sich so bei der dritten Auflage der Trophy Sommelier-Union Deutschland im Finale durch. Zweitplatzierter wurde Marc Almert (Restaurant Haerlin, Fairmont Hotel Hamburg) und Tommy Hergenhan (Ringhotel Landhaus Eggert, Münster) beendete den Tag als Dritter. 


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Wie wird man bester Sommelier Deutschlands? 

Über den eigentlichen Abend wurde schon viel berichtet. So konnte man über den Veranstaltungsort, das 4-Gänge Menü, teilweise über den Ablauf, die Moderation von Janina Huhn, Deutsche Weinkönigin 2014/2015, und über die Kandidaten lesen. Nur was wurde von den Sommeliers erwartet? 


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Die erste Schritte fanden in mehrere regionale Vorentscheidungen statt, bei denen 24 Teilnehmer anwesend waren. Insgesamt qualifizierten sich 6 Sommeliers für das Halbfinale. Mit den Finalisten waren es noch Stefanie Hehn (Restaurant Überfahrt, Rottach-Egern), Helga Schröder (Mövenpick Wein GmbH, Stuttgart) und Sebastian Georgi (Restaurant 485 Grad, Köln). Die dort gestellten Aufgaben bestanden aus Beantwortung von kniffligen Fragen rum um das Thema Getränk, wie z.B.  „Was bezeichnet der Begriff Darren bei der Bierherstellung?“ oder „Welche Appellation der nördlichen Côtes du Rhône ist für Schaumweine bekannt?“. Ferner mussten die Kandidaten zwei Weine und eine Spirituose blind verkosten, beschreiben und erkennen.


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Das Halbfinale fand am morgen des Finaltages im Althoff Grandhotel Schloss Bensberg statt. Die Teilnehmer wurden im Ballsaal u.a. von Bernd Glauben, Präsident von Sommelier-Union begrüßt und zu ihren Prüfungen begleitet. Die erste Aufgabe, die theoretische Aufgabe, bestand innerhalb von 20 Minuten 30 Fragen zu beantworten. Einige Fragen waren im Multiple Choice auszuwählen und andere mussten man selber beantworten. Im Anschluss fand ein Food & Wine Matching in englischer oder französischer Sprache statt. Zu einem 5-Gänge Menü sollten innerhalb von 6 Minuten passende Weine gefunden und begründet werden. Bei einem Wein bat die Jury um eine Alternative aus einer anderen Region. Nach Bewältigung dieser Aufgabe ging es zum Champagner-Service. Hier sollten die Teilnehmer fachlich richtig eine Magnumflasche Champagner auf 15 Gläser aufteilen und servieren. In zwei 3er Flights von Weinen fand dann eine Blindverkostung statt. Welche wesentliche Gemeinsamkeiten waren hier zu finden? Im ersten Flight sollten die Weine aufsteigend nach der Qualität geordnet werden und beim zweiten Flight sollte nach den Anbaugebieten von Nord nach Süd sortiert werden. Diese Aufgabe galt es pro Flight in 4 Minuten zu bewältigen. Die letzte Aufgabe war, ein vom Gast bestellten "wirklich sehr trockenen" Dry Cocktail, zu mixen. Innerhalb 4 Minuten sollte ein Martini Cocktail zubereitet und serviert werden. 


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Die Finalisten wurden ermittelt und am Abend benannt. Nun galt es nicht nur vor der prominent besetzten Jury zu glänzen, sondern auch über 100 Augenpaare beobachteten das Geschehen auf der Bühne sehr genau. Während die drei Kandidaten ihre Prüfungen ablegten, konnte man im gesamten Ballsaal eine Stecknadel fallen hören, so hoch war die Anspannung.  Sicherlich war hier die Blindverkostung ein Höhepunkt für die Zuschauer im Saal. Die drei Sommeliers bekamen ein Glas Rotwein eingeschenkt und mussten innerhalb von fünf Minuten den Wein beschreiben und erkennen. Zusätzlich wurde allen Gästen den gleichen Wein serviert und zur Blindverkostung angeboten. Das Rätselraten begann nicht nur bei den Gästen sondern auch bei den Kandidaten. Sehr unterschiedlich waren die Beschreibungen und am Schluss auch die Benennung. Es war von alter und neuer Welt zu hören, von Chile und Wallis, von Pinot Noir und Cuvée und von Kirschen, Himbeeren und Cassis. Erkannt wurde es von niemanden im Raum, der 2012er Shaw + Smith Shiraz, Adelaide Hills, Australien. Danach galt es drei unterschiedliche Spirituosen zu erkennen - Saffron Gin, Boudier; Grand Marnier Rouge und Brandy de Jeréz, Carlos I. 


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Wieder unter Zeitdruck mussten die Kandidaten im Anschluss eine fehlerhafte Weinkarte prüfen und dem Food & Beverage Manager aufzeigen. Insgesamt 14 Mal hatte sich der Fehlerteufel auf der Karte ausgelassen. Das waren Schreibfehler, „Graach“ mit einem A oder der Portugiese Alvarinho, falsche Zuordnung von Weißwein anstatt Rosé des Oeil de Perdrix, falsches Anbaugebiet Saint Estéphe und nicht Saint-Julien bis dahin, das ein Großes Gewächs aus Rheinhessen nicht aus Weißburgunder sein kann.   


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Als letzte Aufgabe sollte nun noch eine praktische Übung auf die Sommeliers warten. Dekantieren und servieren eines Bordeaux-Weines - eigentlich eine machbare Aufgabe, etwas was sie in ihrem täglichem Geschäft im Restaurant umsetzen. Doch diese Aufgabe hatte Tücken. An einem Tisch platzierten sich drei Juroren als Gäste. Gast Nr. 1, Paolo Basso – amtierender Weltmeister der Sommeliers – bestellte den 1999er Rotwein. Für die Sommeliers waren die Weine bereits aus dem Weinkeller geholt worden, jedoch mussten sie den Gästen erklären, das nur ein 1998 verfügbar war. Beim Eindecken der Gläser war zu beachten, das nicht das präparierte Glas mit Lippenstift eingesetzt wird. Während der Sommelier den Rotwein über eine Kerze dekantierte, versuchte Christine Balais - Sommelière, Assistentin des Vorstands der Sommelier-Union – den Sommelier mit Fragen zu irritieren. Eine große Verwirrung sorgte Markus Del Monego – erster und bislang einziger Deutscher Weltmeister der Sommeliers, Master of Wine – der sich einfach den „Rest“, das eigentliche Sediment, in sein Glas einschenkte mit dem Kommentar, das wäre doch zu schade, um weg zu schütteln.


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Man sieht die Aufgaben haben einen sehr hohen Niveau und manch einer dachte an diesem Abend, das auch eine Stufe niedriger den Anforderungen gerecht werden könnte. Jedoch wird Markus Berlinghof, Bester Sommelier Deutschland 2013, nächstes Jahr bei der Weltmeisterschaft antreten und Thomas Junker im Jahr 2017 bei der Europameisterschaft. Die Anforderungen auf internationaler Ebene spiegelte sich an diesem Abend wider und unterstützt so den Kandidaten in ihrer Vorbereitung. 


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Torsten Junker im Interview

5 Fragen – 5 Antworten

Welche Faszination hat für dich der Beruf Sommelier?  

Der Beruf des Sommeliers ist vielfältig und abwechslungsreich. Wir befassen uns ja nicht nur mit dem Thema Wein. Bernd Glauben hat es in seiner Ansprache ja erwähnt – unter einem Sommelier versteht man einen `“Genussmanager“. Und die Genusswelt ist schnelllebig, Trends ändern sich und es kommen immer wieder neue hinzu. Noch dazu arbeiten wir in der Gastronomie, einem Berufsfeld, in dem wir jeden Tag vor neue Herausforderungen gestellt werden. Uns wird also niemals langweilig.

Wie hast Du Dich auf den heutigen Abend vorbereitet? 

In erster Linie auf die Theorie: Karten, Weinregularien, Anbaugebiete - das alles kann man auswendig lernen und es ist das einzige, auf das man sich wirklich vorbereiten kann. In den letzten Monaten habe ich mir hiermit die ein oder andere Nacht um die Ohren geschlagen. Und dann natürlich mit Blindproben von Weinen und Spirituosen. Auf die praktische Prüfung kann man sich schlecht vorbereiten – diese sind in Wettbewerben so individuell wie das Arbeiten am Gast im Restaurant.

Welche Prüfung empfandest Du als schwierigste? 

Alle Aufgaben und Prüfungen waren schwierig auf Ihre eigene Weise. Das Cocktailmixen war aber in jedem Fall das unangenehmste – denn damit hatte glaube ich niemand so wirklich gerechnet. Noch dazu gehört das Zubereiten von Cocktails und Longdrinks nicht zu den täglichen Arbeiten eines Sommeliers. Auch die Theorieprüfung hatte es in sich.

Wahrscheinlich wirst Du im Mai 2017 in Österreich bei der Europameisterschaft dabei sein. Was passiert bis da?

Das klingt im Augenblick alles noch sehr weit weg. Im nächsten Jahr möchte ich gerne meine Advanced Prüfung beim Court of Master Sommeliers in London ablegen. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht das Lernen also schon bald wieder los. 

Was macht Deiner Meinung nach ein guter Sommelier aus und was siehst Du als wichtigste Aufgabe im Alltag eines Sommeliers?  

Ein guter Sommelier sollte vor allem ein guter Gastgeber sein. Weinwissen ist natürlich auch nicht ganz unwichtig um den Gast umfassend beraten zu können. Aber der Gast sollte jederzeit das Gefühl haben, bestens betreut zu sein. In meiner Aufgabe möchte ich Gäste glücklich machen, das ist das allerwichtigste. Jeder noch so wichtige Titel ist wenig wert, wenn man am Tisch des Gastes keine gute Arbeit macht und dieser unzufrieden und enttäuscht das Restaurant verlässt.

Bis bald!





Vielen Dank an Sommelier Union für die Einladung.
Bilder: ©Ralf Killian
Samstag, 10. Oktober 2015

Spirit der Stadt - Berliner Brandstifter Dry Gin

Es war an der Zeit! Unsere Hauptstadt brauchte seinen eigenen Gin. Viele Großstädten präsentieren bereits ihre regionale Brände, nur wo war der Berliner?

Passend und würdig zur Stadt, war die Vorstellung von Vincent Honrodt, der Gründer von Berliner Brandstifter.  Es sollte der erste Gin werden, der einen besonderen Charakter durch typische Berliner Blüten und Botanicals, angebaut auf Berliner Ackerland, bekommen sollte.

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Der Gründer
Der gebürtige Berliner Vincent Honrodt brennt für diese Stadt. Was ein Berliner nicht bekommt, macht er selbst, egal mit was für Mitteln. Seine Familie war bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts mit einer uralten Leidenschaft für hochprozentige Destillate geprägt. Sein Urgroßvater, Ernst Honrodt, war Direktor einer Zuckerfabrik in der Nähe von Berlin und brannte bereits mit großer Begeisterung edle Brände aus Getreide, Zuckerrüben und regionalen Pflanzenessenzen für die eigene Familie, Freunde und Mitarbeiter. Als Urenkel lernte Vincent seine Brennkünste kennen und wurde so früh mit diesen Geschmackserlebnisse beeinflusst. Da es nichts vergleichbares bis dahin auf dem Berliner Markt zu finden gab, entschloss sich Vincent es selbst zu tun und zwar ganz nach der alten Tradition, so wie es sein Urgroßvater es schon gemacht hat. So führt er nun seit 2009 diese Leidenschaft und Begeisterung über den Familienkorn fort und brachte zuerst den Berliner Brandstifter Korn auf den Markt. Die Erweiterung seines Produktsortimentes erfolgte mit dem Berliner Dry Gin.

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Der Gin 
Die Idee einen Gin zu entwickeln, der die Hauptstadt widerspiegelt, hatte Vincent nach einer langen Nacht in den Berliner Clubs. Gemeinsam mit seinen Freunden saß er auf einer Wiese, die wunderbar in der Morgensonne funkelte, und fachsimpelte, ob es Blüten, Kräuter und Geschmäcker gibt, die Berlin charakterlich beschreiben können. Es war schnell klar, das dies nur in einem Gin festgehalten werden kann. Vincent erinnerte sich an einen Biohof aus seiner Grundschulzeit, dessen Felder er damals erkundet hat und dessen Erdbeerfelder von ihm geplündert worden sind (eh wer hat das nicht in seiner Kindheit gemacht?!). Gemeinsam mit dem Inhaber dieses Biohofes wurden die charaktergebende Zutaten: Wacholder, Holunderblüte, Waldmeister, Gurke und Malvenblüte festgelegt. Die Herstellung wird ebenfalls auf Berliner Grund und Boden in Kaulsdorf umgesetzt.
Auf Basis eines hochprozentigem Alkoholdestillats wird der klare Branntwein hergestellt und mit den handgeernteten Blüten, Kräuter und Gewürze verfeinert. Es handelt sich hier um ein 7fach gefiltertes Weizendestillat, das so durch die Filterung einen aussergewöhnlich hohen Reinheitsgrad erreicht. Jede Flasche wird per Hand abgefüllt und nummeriert. Die Natur begrenzt die jeweilige Erntemenge, was so folglich auch die Produktion limitiert. Der 43,3% Vol. Berliner Dry Gin ist erhältlich in den Größen 0.7l, 0.35l und 0.1l.

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Kurz zum Geschmack: Die Grundnote ist klar definiert mit dem Wacholder gefolgt vom Holunder mit seiner floralen und fruchtigen Note und bekommt mit dem Waldmeister zusätzlich seine Individualität. Genial, finde ich, die Gurke, die sonst nur ein Stück mit ins Glas wandert, direkt in den Gin mit einfließen zu lassen. Das sorgt für eine intensive Frische, die den harmonischen Abschluss mit der Malvenblüte bekommt.

Die Berliner Brandstifter haben bereits in vielen Berliner Bars ihr Feuer gelegt und sie breiten sich auch über die Stadt- und Landesgrenze aus.

Die Stadt zu spüren oder zu schmecken, gelingt jedem, der sich darauf einlässt, ob nun pur oder als Cocktail, ob als Vorspeise, Hauptspeise, Dessert oder als Sauce.

Bis bald!





Freundlicherweise wurde mir der Gin für die Verkostung von Berliner Brandstifter kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank. 
Mittwoch, 7. Oktober 2015

Blitzrezept: Tortillapizza al Gusto

Vielfältig und schnell.

Es wird Zeit für ein neuen Blitzrezept. Wie hat Euch das erste Rezept und die Idee gefallen? Helfen Euch solche Rezepte im Alltag? 

Ich habe es ja nicht so mit Hefeteig, manchmal gelingt es, oft eher nicht. Daher ist dieses Rezept perfekt für mich, wenn es um Pizza geht. Denn das gelingt immer.

Der Boden ist somit schnell gemacht, muss ja nur ausgepackt werden, und der Belag kann ganz nach Geschmack ausgewählt werden. Das fängt schon mit der Basis an, wer keine passierte Tomaten mag, kann gerne auch Creme Fraiche nehmen. Was nun noch zusätzlich drauf kommt, ist total nach Gusto. In meiner kleinen Familie mag jeder einen anderen Belag, damit ist das überhaupt kein Problem. Hier müssen keine Kompromisse geschlossen werden. 

Ich liebe ja Spinat und Gorgonzola, mein Mann liebt die Variante mit Thunfisch und Zwiebel und mein Kind ist schon happy mit Mais und Schinken. Ihr seht dreimal anders. 

Hier jetzt mal eine Anregung: 

Tortillapizza al Gusto 
Blitzrezepte, Pizza, schnell, keine Zeit, schnell gekocht

Zutaten für 2 Personen:
2 Weizen-Tortillawraps mit Leinsam * 2 Lauchzwiebeln * 6 EL passierte Tomaten * 8 hauchdünne Scheiben Schinken, roh * 10 Oliven ohne Kern * 6 EL Mais * 100 gr geriebenen Gouda * Oregano * Salz * Pfeffer

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Backofen auf 200 Grad vorheizen.

Die Tortillas auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Jeweils 3 EL passierte Tomaten mit einem Löffel auf die Tortillas streichen. Mit Salz, Pfeffer und Oregano würzen. Den Schinken darauf verteilen.

Die Lauchzwiebeln putzen und in Ringe schneiden und die Oliven halbieren. Zusammen mit dem Mais auf die Tortillas verteilen und mit Käse bestreuen.

Im Backofen ca. 10 Minuten backen.

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WEINTIPP
Eigentlich trinken die Italiener zu ihrer Pizza ein Bier. Wir würden uns eher ein Glas Rotwein einschenken. Aber warum probiert Ihr nicht mal einen edelsüßen Riesling, z.B. mit den Prädikaten Spätlese oder Auslese,  dazu? Ich verspreche Euch ein tolles und einzigartiges Geschmackerlebnis. 

Bis bald!


Samstag, 3. Oktober 2015

Das FINALE: Naschmarkt, Shopping und Kultur // Wiener Woche

Unglaublich, heute beenden wir bereits meine Wiener Woche hier auf dem Blog. Ein paar Tipps und Infos über den Naschmarkt, Einkaufsmöglichkeiten und klar auch Kultur hab ich heute noch für Euch. So ein bisschen Touriprogramm darf es bei mir dann auch schon sein. Kommt Ihr mit? 


Wien, Österreich, Städtereise, Kultur, Genuss


Naschmarkt 
In meiner Vorbereitung für Wien hatte ich einiges gelesen und hab fast den Eindruck bekommen, das es sich nicht lohnt über den Naschmarkt zu bummeln. Mensch, bin ich froh das ich mich anders entschieden hab. Trotz Baustelle hat es uns da so gut gefallen. Wir haben da eingekauft, zu Mittag gegessen, Eis probiert und den Flohmarkt besucht.  Weit über 120 Stände mit Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Gewürze, Tees, Milchprodukte, Backwaren, Schokolade, etc. aus vielen internationale Länder warten auf die Besucher. Bereits morgens ab 06:00 Uhr kann man den Naschmarkt genießen und bis zur Abendstunde um 19:30 Uhr dort verweilen. Seit etwa dem Jahr 2000 sind viele gastronomische Betriebe dazu gekommen und die Auswahl ist weit gefächert. So findet man Fischlokale, vegane und vegetarische Restaurants, asiatische und türkische Küche und vieles mehr. Zur Mittagszeit mischt sich das Publikum mit Geschäftsleuten, Einheimischen und Touristen, die in einem der Lokale ein vergünstigtes Mittagessen zu sich nehmen wollen. Zusätzlich findet jeden Samstag neben dem Naschmarkt ein Flohmarkt statt. Ein kleiner Tipp: schaut Euch auch mal in den Straßen neben dem Naschmarkt um, da gib es einiges zu entdecken.

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Shopping
Unser Hauptaugenmerk lag nicht im einkaufen. Daher kann ich Euch nur ein paar Empfehlungen geben.
  • Kinderladen „Der kleine Salon - ein kleiner aber sehr feiner Concept Store. Gefühlt waren wir Stunden in diesem Laden, so viele hübsche Dinge, ob nun für Neugeborenen oder für kleine Teenies, gibt es da zu schauen.
  • Saint Charles Cosmothecary – aufmerksam wurde ich durch das Schaufenster. Sie ist die Schwester von Saint Charles Apotheke, die gegenüber liegt. Hier findet ihr eine große Palette an Naturkosmetik. Übrigens gibt es auch noch das Saint Charles Alimentary. Dort bekommt ihr von Dienstag bis Freitag Mittag natürlich gekocht
  • Die vermischte Warenhandlung - Soll ich darüber noch schreiben? Die meisten Wienbesucher kennen diesen kleinen Laden im Innenhof. Hier gibt es einfach alles was schön ist.
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Kultur 
Sich wie ein Tourist zu fühlen, brauche ich bei Städtereisen nicht unbedingt. So eine gesunde Mischung aus allen ist für mich in Ordnung. Doch jetzt von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu hechten, kann ich nicht wirklich leiden. Gerne lasse ich mich eher treiben.  Ein paar Sachen haben wir uns dennoch angeschaut: 
  • Spanische Reitschule - Will man nicht ein kleines Vermögen in die Eintrittskarte der Abendvorstellung ausgeben, so lohnt sich auf jedenfall ein Besuch der Morgenarbeit mit eventuellem Stallbesuch. 
  • Stephansdom - Das Wahrzeichen von Wien, liebevoll auch „ihren Steffl“ genannt, wird von den Wiener und Wienerinnen regelmäßig besucht. Die Touristen, also wir, sind beeindruckt über den Baustil, Feinheiten und seine Größe.
  • Schloss Schönbrunn - Um hier nicht in den großen Massen der vorfahrenden Busse unterzugehen, rate ich Euch, die Eintrittskarten vorher online zu erwerben. Es gibt verschiedene Touren, die man buchen kann. Es ist eine Leichtigkeit im Anwesen den ganzen Tag zu verbringen. Reist Ihr mit Kinder so kann ich Euch den Irrgarten sehr empfehlen.
  • NUMOK - Das Museum Moderner Kunst findet man im Museumsquartier. Der Vorplatz lädt in der Mittagssonne zum Verweilen ein. Das Museum selber ist von außen ein auffallendes Gebäude. Wir haben die Ausstellung „Ludwig goes Pop“ angeschaut. Es wurden über 100 Pop Art Werke der Sammlung von dem Industriellenpaar Peter und Irene Ludwig gezeigt. Eine Ausstellung, welche man prima auch mit Kinder besuchen kann. 
Wien, Österreich, Städtereise, Kultur, Genuss
Mobil unterwegs waren wir in Wien mit den öffentlichen Verkehrsmittel, aber auch mit Fahrräder. Die Anmeldung für die Citybikes ist nur mit einer Kreditkarte pro Person/Rad möglich. Nach erfolgreicher Anmeldung kann man an über 120 Stationen Fahrräder ausleihen, dabei ist die 1. Stunde immer gratis und ab der 2. Stunde wird je Stunde 1.- € fällig.
Wien, Österreich, Städtereise, Kultur, Genuss

Letzter Tipp:

Bei einer Radtour durch Wien sind wir auf das Badeschiff am Donaukanal gestoßen.  Es befindet sich dort ein Restaurant, eine Kegelbahn, kleine Mini-Lofts für 4 Personen als Day-Bed, ein Sonnendeck und klar ein Pool. Eine tolle Lokation im Sommer. 


Wien, Österreich, Städtereise, Kultur, Genuss


Wir sind am Ende unserer Reise angekommen. Ich hoffe es hat Euch in Wien gefallen und Ihr bekommt nun große Lust diese zauberhafte Stadt zu besuchen.


Österreich, Städtereise, Genuss,


+++INFO+++ Hier findet Ihr alle Beiträge zu Wien: 

Kulinarisch unterwegs in Wien
Wiener Sinnestour
Der Essigpapst Erwin Gegenbauer auf neue Wege
Mitleben erwünscht in den WIENER GÄSTE ZIMMER

Bis bald!


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