Es ist schon eine Weile her, als ich mich mit Tobias aka Der Kuchenbäcker inmitten des Weinbaugebiets Franken getroffen habe. Wir hatten uns in Alzenau-Mittelbach mit Severin Simon verabredet.
{genial regional}
Vielleicht fragt Ihr Euch was wir dort gemacht haben? Regionalität definiert man in der eigenen Stadt oder auch Bundesland. Wir wollen uns jedoch nicht darauf beschränken, sondern Euch das Beste in den verschiedenen Regionen präsentieren. Die Herkunft der Ware soll nachvollziehbar sein, deshalb besuchen wir die Produzenten vor Ort und berichten Euch ab sofort auf unseren Blogs darüber. Tobias hat bereits am Montag den Anfang gemacht und einen wunderbaren Tassenkuchen mit Kirschkreide gebacken. Dabei nimmt er Euch mit in den wunderbaren Laden EIN GENUSS. In den nächsten Tagen werde ich Euch einen weiteren Einblick geben.
Feinbrennerei Simon in Alzenau, Bayern
Nach der 30 minütigen Anfahrt stehen wir mitten in den fränkischen Weinbergen auf dem Hof von Severin Simon. Seit 1879 im Familienbesitz betreibt er zusammen mit seiner Familie es bereits in vierter Generation. Was mit einem Schweinebetrieb angefangen hat, fand über den Weinbau bis heute zu einer Brennerei seinen Weg. Aus dieser Zeit besteht bereits ein Brennrecht über 300 Liter, welches mit der Errichtung einer Verschlussbrennerei, um die Qualität und die Möglichkeiten zu erhöhen, weiter ausgebaut wurde. Severin faszinierte das Brennen von feinen Destillaten bereits als kleiner Kerl auf dem Schoss seines Großvaters. Nach seiner Ausbildung zum Winzer und Techniker für Weinbau und Kellerwirtschaft, baute er sein Wissen und Können aus und führt so heute mit großer Leidenschaft die Brennerei weiter. Dabei legt Severin großen Wert auf die Regionalität. In seiner Brennerei verwendet er Spessarteiche für die Fässer, das Holz für die Befeuerung stammt aus dem eigenen Wald, das Obst wird in den eigenen Streuobstwiesen geerntet und das Korn wird selber angebaut und geerntet.
Heute keltert Severin weiterhin Wein, vorwiegend Burgund und Riesling, von seinem eigenen 7ha großen Weinberge. Zu den anfänglichen Destillaten aus Obst, folgte die Herstellung von Whiskey, Rum und nun auch Gin. Seit Anfang des Jahres 2013 wird nun Whiskey und Rum in der hauseigenen Verschlussbrennerei aus dem Hause Arnold Holstein hergestellt. Eine besondere Herausforderung dabei ist die Befeuerung mit Holz.
Auf ORIGINAL PURE GIN folgte NEXT LEVEL
Im Jahr 2008 startete Severin die Planung für seinen Gin. Es sollte sich nicht in den üblichen Reihen einordnen, sondern eine eigene Handschrift bekommen. So kreierte er ORIGINAL PURE GIN und ergänzte den Gin-typischen Wacholder mit Koriander, Kardamom und Zitrone Dies bot perfekt die Basis für die klassischen Gin-Cocktails oder Gin-Tonics.
Vier Jahre später war die Zeit gereift für einen Rum (dazu bald mehr). Jedoch sollte vorher ein weiterer Gin auf den Markt gebracht werden. Die Grundrezeptur blieb gleich, jedoch sollte es karibisch angehaucht werden. Der im Pot Still Verfahren hergestellte Gin „NEXT LEVEL“ rundet den Wacholder mit Tahiti-Vanille, Tonka-Bohne, Piment und Lemon-Myrte perfekt ab und erreicht so eine unverwechselbare Eigenart. Weitere Zutaten werden von Severin in Verschluss gehalten. Dieser kräftige Gin mit 46% Vol. fehlt jede erdenkliche Alkoholnote und zeigt sich durch seinen fruchtigen, milden und sanften Geschmack auf. Üblicherweise bemerkt man beim Gin Kräuter und Gewürze, hier spielt die Frucht die Hauptrolle.
Zuletzt bekomme ich von Severin den Tipp mein nächstes Gin-Tonic mit seinem Gin „NEXT LEVEL“ nicht mit Gurke zu genießen, sondern mit einer gefrorenen Himbeere. Ich kann nur sagen, probiert es unbedingt aus!
Bis bald!
Dieser Beitrag ist im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Genial Regional“ von Tobias Müller und mir entstanden. Vielen Dank an Severin Simon für den sehr netten Nachmittag bei Dir zuhause.