Freitag, 4. Juli 2014

VINOCAMP 2014 - spontan, warm und etwas Disney so war es auf dem Weingut Robert Weil - inklusive Interview

Auf der Suche nach weiteren Barcamps, stolperte ich vor einiger Zeit über die Homepage von Vinocamp Deutschland kurz weitere Infos gesammelt und dann aus dem Bauch heraus einfach mal angemeldet. Die Wochen vorher schossen mir oft verschiedene Gedanken durch den Kopf: Oje was hast Du da gemacht, wie willst Du mit all den Weinexperten ein Wochenende verbringen? Ob Du da hin gehörst?

Heute kann ich laut sagen: JA! Es war so toll, ich habe unheimlich viele Eindrücke mit nach Hause genommen, so viele nette Menschen kennengelernt und mein Wissen ist ein bisschen gewachsen.

Für alle Frühanreisende ging das Wochenende bereits am Freitag Mittag los.Treffpunkt das Weingut Robert Weil - ach da klingelt was bei Euch? Genau hier habe ich Euch schon mal ein Wein vorgestellt und Ihr könnt mir glauben, ich habe mich riesig über die Einladung von Wilhelm Weil gefreut.











©  Robert Weil / www.weingut-robert-weil.com

Begrüßung und eine kurze Einführung in die Familiengeschichte erfolgte direkt durch Wilhelm Weil.

Herr Weil führte uns durch das Weingut, erklärte die einzelne Lagen, zeigte uns die riesigen Edelstahltanks, Abfüllanlage, Lager....



... bis wir schließlich im Keller landeten. Geplant waren drei Weinproben, jedoch wurde angeregt debattiert, so dass ein paar Weine dazukamen. SPONTAN hatte der Weingutbesitzer immer den passenden Wein zur Stelle....

Da machte es auch nichts aus, wenn der Wein eigentlich zu WARM war. "Ein guter Riesling muss auch bei falscher Temperatur schmecken".
 





Ein edles Tröpfchen zum Abschied....

vorbei an edlen Weinfässer, beendeten wir diese Führung. Ihr fragt Euch warum DISNEY?
Das Weingut hat ideale Voraussetzung für alle Anlässe die richtige Lokation zu finden. So kann man super auf der Terrasse mit Blick auf die Weinberge Zeit verbringen, ein Probewein im Keller genießen oder im Glas Cabinet, die Holzfässer werden durch ein Wasserfall berieselt und auch der Verkaufsraum ist eine Pracht. Ein Besuch im Weingut ist ein absolutes Erlebnis und erinnert ein wenig an Disneyland nur eben für Weinliebhaber!
Ich bin nicht mit leeren Taschen vom Weingut abgereist sondern habe Euch ein kleines Interview mitgebracht....




Ein bunter Haufen von Weinliebhaber, Winzer, Kellermeister, Sommeliére, Händler, (Food-) Blogger, etc. sind Ihrer Einladung gefolgt. Wie beschreiben Sie diesen Besuch?

Auf unserer Facebookseite haben wir geschrieben: Vincocamp Deutschland zu Besuch auf Weingut Robert Weil.
            ... absolute Weinfreaks, Kenner der Weinszene
            ... aber auch Genießer mit Humor
Ich denke, das trifft es genau! Dies war ein richtig angenehmer, einerseits absolut lockerer, andererseits aber auch anspruchsvoller Besuch! Klasse!
Weine in Verbindung mit Essen spielt bei mir eine große Rolle. Welches regionale Gericht können Sie zu welchem Wein empfehlen?
Es ist zwar kein Gericht, welches ausschließlich aus dem Rheingau kommt: Aber jeder, der ein gutes Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln und Wirsing mit einer gereiften restsüßen Rheingauer Riesling-Spätlese, so 20 bis 30 Jahre alt, schon genossen hat, wird davon nicht mehr los kommen. Das gleiche gilt übrigens auch für Wild in der Kombination mit gereiften restsüßen Rheingauer Rieslingen. Und die Rheingauer Apfeltorte mit einer gereiften Rheingauer Riesling Auslese ist einfach genial! Da lässt man den Kaffee gerne stehen!
  
Hatten Sie ein besonderes Erlebnis beim Geniessen von Essen und Wein?
Dies ist immer ein Erlebnis - in die eine wie in die andere Richtung! Ein besonderes Erlebnis der Spitzenklasse ist aber alljährlich die Riesling-Gala als krönender Abschluss der Glorreichen Rheingau Tage. Ein kulinarisches wie gesellschaftliches Ereignis, bei dem sich Wein-Enthusiasten aus aller Welt in historischer Kulisse an der großen Tafel im Laiendormitorium des Kloster Eberbach, dem längsten Raum romanischer Baukunst nördlich der Alpen, versammeln, um die edelste aller Reben, den Riesling, gemeinsam zu feiern. Auch in diesem Jahr sind die Weingüter des VDP.Rheingau Gastgeber für berühmte Winzerkollegen und ihre Riesling-Weine. Zu den Rieslingen dieser Winzerpaare wird das große Riesling-Gala-Menü in sechs Gängen von drei Rheingauer Spitzenköchen und drei berühmten Gastköchen in Szene gesetzt.
Welche Fehler kann man bei der Zusammenstellung von Weinen und Essen machen? Haben Sie Tipps für Anfänger bzw. gibt es einen "Allrounder" mit dem man nichts falsch machen kann?
Grundsätzlich kann man in der Kombination von Speisen und Wein nicht viel falsch machen, denn diese können in einer perfekten Harmonie zusammenstehen oder auch als bewusste Kontrapunkte. Wenn es dann wirklich einmal nicht passen sollte, dann würde ich meinen Teller mit Genuss aufessen und dann halt mein Glas Wein mit Genuss trinken.
Und trotzdem gibt es natürlich Grundregeln:
Die Gewichtung oder auch Geschmacksintensität von Speise und Wein sollte aufeinander abgestimmt sein.
Die geschmacksintensivste Komponente auf dem Teller ist in der Regel die Sauce. Somit ist der Wein immer auf die Sauce abzustimmen.
Die drei Hauptgeschmackskomponenten sind Süße, Säure und Bitternis. Diese verhalten sich aber in unserer Wahrnehmung ganz unterschiedlich. Die Süße von Speise und Wein kompensiert sich gegenseitig, d. h. bei einem süßen Dessert braucht man schon einen wirklich süßen Dessertwein, der mithalten kann oder man setzt den bewussten Kontrapunkt über einen Schaumwein Brut oder Extra brut.
Die Säure verhält sich ganz anders, weil sie als Säure in der Speise und im Wein bei uns additiv sensorisch ankommt. Bei einem Rheinischen Sauerbraten mit einem säurebetonten Riesling werden Sie Ihr blaues Wunder erleben.
           
Und schließlich Gerichte mit Bitternis verlangen nach säureärmeren Weinen, da diese über die Säure noch verstärkt würde.
Die Frage nach einem Allrounder-Wein in der Kombination mit Speisen: Wenn es diesen wirklich gibt, dann ist dies eine alte gereifte restsüße Riesling-Spätlese, bei der aufgrund aristokratischer und feiner Firne die Restsüße schon weitgehend sensorisch zurückgetreten ist. Diese Weine haben sich so gefunden, sind so in sich selbst balanciert, dass sie wirklich fast zu jeder Speise einsetzbar sind.
  
Für was würden Sie auch mal einen guten Wein stehen lassen?
Da fehlt mir momentan die Phantasie, aber ich glaube, wenn ich dies täte, dann sollte ich hier nicht darüber sprechen.

Herr Weil vielen Dank für dieses Interview und Ihre Gastfreundschaft auf Ihrem Weingut.


NOTIZ: Mehr über das Vinocamp erfolgt morgen!


Alla, machs gud!


1 Kommentar:

  1. Ui, sieht aus, als hätte ich eine tolle Weingutsführung verpasst - und das bei einem meiner Lieblingswinzer... muss zum nächsten Vinocamp doch schon nachmittags anreisen...
    Liebe Grüße, Maren

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