Weinwunder Deutschland - Stuart Pigott

Erst gestern habe ich über meine Begegnung mit dem Weinkritiker Stuart Pigott berichtet und sein Buch Planet Riesling: Weißwein der Spitzenklasse* vorgestellt. Es gibt noch ein weiteres Buch, das ich Euch unbedingt zeigen will.

Bereits 2010 erschien sein Buch Weinwunder Deutschland*. Ich bin erst jetzt darüber gestolpert. Mein erstes Wissen über Wein wurde mir im Fach Getränkekunde auf der Hotelfachschule gelehrt. Übrigens war das mein Lieblingsfach. Schade nur, das dieses Buch, da noch nicht auf dem Markt erhältlich war. Wie schon das gestrige Buch, ist auch dieses in der speziellen Manier von Pigott nieder geschrieben worden. Er reiste zusammen mit dem Bayrischen Rundfunk quer durch Deutschland. In insgesamt 3 Staffeln (Episodenliste) entstanden so wunderbare Dokumentationen über den deutschen Wein, seine Winzer und ihre Geschichten. Eine Gelegenheit Stuart Pigott im Bayrischen Fernsehen zu erleben, ist am Donnerstag, den 04. Juni 2015 von 14:00 - 15:30 Uhr bei Stuart Pigotts Entdeckungsreisen.

Nun zurück zum Buch. Es gibt vorne ein kurzes Inhaltsverzeichnis. Insgesamt sind es 15 Kapitel mit den Themen Riesling Renaissance, Mein Jahr als Jungwinzer, Rotwein Revolution, Der Ökowahnsinn, Big is beautiful, Süsswein, Die Quereinsteiger, Aufbau Wein-Ost, Die verborgenen Schätze, Stichwort "Marketing", Der Wein und die Klimaveränderung, Traubensorten, Weinregionen und das Glas in einer Welt. Es folgt eine komplette Seite Vorwort und bereits auf Seite 9 beginnt Kapitel eins. Ein Register? Fehlanzeige. Adressen oder Auflistung der Weingüter? Fehlanzeige. Gut kann man ja alles googeln. Der Herr im großkarierten Sakko schreibt ohne Punkt und Komma. Kaum Fotos, nicht mal eine Karte über die Weinregionen sind im Buch zu finden. Dennoch ist es sehr unterhaltsam, alleine durch die Anekdoten, die den Leser immer mal wieder zum Schmunzeln bringen.

Klar hat er Verständnis, auch Pigott trinkt gerne mal ein Helles.

Weinwunder Deutschland* zeigt im Buch mehr als in den 30 minütigen Episoden. Viele spannende Geschichten wurden, erst nach dem die Kameras aus waren, erzählt. Sicherlich für einige zeigt er unbekannte Weinlandschaften auf. Er berichtet von den Superstars, die vielen Winzer-Persönlichkeiten, die es in Deutschland gibt. Bewusst legt er das Hauptmerkmal nicht auf die Weinbaugebiete, da er die Leser nicht zurück auf die Schulbank zum Geografieunterricht bringen will. 

Ein Buch für Weinliebhaber, die ihr Basiswissen auffrischen wollen und vielleicht auch mal die Scheuklappen entfernen wollen. Es kann auf Dauer eine gewisse Betriebsblindheit, eine Routine entstehen und da kann ein frischer Wind manchmal nicht falsch sein. 

Netterweise wurde mir das Buch für meine Rezension vom Tre Torri Verlag  kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Text wurde von mir selber verfasst und gibt meine eigene Meinung wieder.

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Auf bald!